Wir verlassen nun also Hobart und fahren die Ostküste hinauf bis zum Freycinet National Park. Da auch in Tasmanien Wein angebaut wird, haben wir uns unterwegs wieder einmal ein Weingut für die Mittagspause ausgesucht. Ein Gläschen probieren und eine kleine Platte mit lokalen Produkten, das geht immer. Im Freycinet National Park wohnen wir auf einem Hügel mit toller Aussicht auf Friendly Beach.
Dieser Strand ist dann am nächsten Morgen auch unser erstes Ziel. Bei eisigem Wind spazieren wir mutterseelenallein den Strand entlang und klettern über die grossen Steine. Wunderschön, trotz der tosenden Wellen – oder vielleicht auch gerade wegen dieser Stimmung.
Entgegen dem Wetterbericht lockern sich die Wolken am Himmel
etwas und der Regen lässt nach. So entschliessen wir uns kurzerhand dazu, bereits
die Wanderung zu machen, die wir eigentlich für morgen geplant haben. Es geht
zum Wineglass Bay Lookout, einem tollen Aussichtspunkt.
Nachdem wir den Lookout auf 230 m so schnell erreicht haben, entscheiden
wir, auf der anderen Seite die ausgeschilderten 1000 Treppenstufen nach unten in Angriff zu
nehmen, um den Strand auch aus der Nähe zu bewundern. Und jeder Tritt hat sich
gelohnt – auch wenn es diese Stufen nachher auch wieder zurück nach oben zu klettern gilt.
Am zweiten Tag im Freycinet National Park machen wir uns auf den Weg zu einer weiteren Wanderung, als uns unser Resort anruft. Es sei nach 10.00 Uhr, Check-out sei schon vorbei und unsere Sachen seien noch im Zimmer. Aber…wir haben doch 3 Nächte gebucht? Nein, sie hätten uns nur für 2 Nächte im System und alle Zimmer seien besetzt. Wir sollen doch schnell zurückkommen. Das darf doch nicht wahr sein… Haben wir uns vertan und hätten eigentlich schon abreisen sollen? Wir konsultieren rasch unsere Unterlagen. Nein, es sind definitiv 3 Nächte! Zurück im Resort bestätigt die Managerin, dass wir tatsächlich 3 Nächte gebucht haben, sie aber einen Fehler gemacht hätten und uns nur 2 Nächte im System haben. Da sie aber nun ausgebucht seien, müsse sie uns woanders einquartieren. Na bravo, unser Wandertag ist somit auch futsch. Genervt packen wir unsere 7 Sachen und lassen uns unseren Unmut schon auch ein bisschen anmerken. So, dass uns die Managerin ein Luxus-Zimmer mit Apéro-Platte als Wiedergutmachung in einer Lodge direkt am Strand bucht. Gar nicht so schlecht hier. 😉
Wir geniessen den Nachmittag bei Sonnenschein und etwas wärmeren Temperaturen am Strand und auf unserer Terrasse.
Am nächsten Morgen verlassen wir den Freycinet National Park und fahren den Great Eastern Drive weiter Richtung Norden bis Bicheno. Unterwegs stoppen wir natürlich noch für die eine oder andere Sehenswürdigkeit.
In Bicheno haben wir ein Cottage in den Dünen an einem eigentlich wundervollen kilometerlangen Strand. Aber das Wetter meint es gerade wieder einmal nicht ganz so gut mit uns und beglückt uns mit eiskaltem Wind und Dauerregen. So konzentrieren wir uns halt mehr auf die Tierwelt der Region und gehen um 21.00 Uhr die kleinen Pinguine (Little Blue Penguins) beobachten, wie sie nach ihrem langen Tag im Meer vom Fischen zurückkommen, den Strand hinaufwatscheln, ihre Kleinen aufsuchen und füttern oder nesten. Sooo süss! 😍
Auch am nächsten Tag geht es tierisch weiter. Wir verbringen Stunden im nahegelegenen Wildlife Sanctuary und besuchen nochmals Tasmanische Teufel. Da diese in der Nacht aktiv sind, haben wir bisher in der freien Natur noch keine angetroffen.
Wir treffen zudem auf alte Bekannte, die wir natürlich wieder füttern müssen (nur mit Spezialfutter).
Wir können den Echidna (Ameisen-Igel), den wir in Australien schon oft am Strassenrand gesehen haben, aus der Nähe beobachten und wir lernen das Eastern Quoll und das Spotted-tail Quoll kennen.
Wir sehen zudem, wie die Schlangen Tasmaniens, die Tiger
Snakes, aussehen. Zum Glück haben wir diese noch nirgends angetroffen!
Da unsere Unterkunft diesmal nicht so toll ist (ja, auch das
gehört zum Reisen dazu) und das Wetter auch eher übel mitspielt, sind wir
richtig froh, als es weiter in die Berge in den Craddle Mountain National Park
geht. Tatj hat ja bereits mit dem Gedanken gespielt, wieder zurück nach
Australien zu fliegen, da der Wetterbericht auch für die Berge nicht so positiv ist und
zudem nur noch 3-6 Grad meldet. Doch die Neugier auf diesen Nationalpark, der
ganze 22 Prozent von Tasmanien ausmacht ist zu gross und wir lassen uns drauf
ein.
Die Fahrt ist ein bisschen wie zuhause, wenn wir durch
schmale kurvige Strassen in die Berge fahren. Irgendwie sieht es aus wie ein Mix zwischen dem Emmental und dem Jura, aber mit etwas anderer Vegetation. Wir studieren gleich nach Ankunft die zahlreichen Wanderrouten und entscheiden uns für etwas
Einfaches und Flaches für unseren ersten Tag. Das Wetter scheint uns zu
unsicher für gewagte Touren. So starten wir gut eingepackt (Tatj trägt ihre
Tauchkleider als Thermo-Kleider 😆) bei 3 Grad und Regen ins Wander-Abenteuer.
Die Natur ist beeindruckend. Wie bei uns in den Bergen und doch völlig anders.
So führt uns unsere Route bis auf 920 M.ü.M. um den Dove Lake herum. Es ist ein paar Grad wärmer geworden und der Regen legt immer wieder mal eine Pause ein. Also verlängern wir unsere Route und hängen noch einen Loop an. Und da treffen wir plötzlich auf ein Tasmanisches Wombat. Jöööö! 😍
Es ist unser erstes Wombat in der freien Natur und wir können uns fast nicht daran satt sehen. Am liebsten würden wir es packen und knuddeln. Glücklicherweise lässt es sich nicht stören und frisst einfach weiter, während wir ihm zuschauen und Fotos schiessen.
Am nächsten Tag prophezeit der Wetterbericht besseres Wetter.
Marcel will es nun wissen und sucht uns eine anspruchsvollere Route aus. Schnell
ziehen wir eine Schicht nach der anderen aus – die paar Grad mehr und die Sonne
machen den Unterschied. Oder vielleicht auch die Route und unser Fitness-Zustand? 😉
Wir marschieren bergaufwärts, durch den Kaltregenwald, an Seen vorbei und machen immer wieder Halt, um die tolle Aussicht zu geniessen und natürlich auch um etwas zu verschnaufen. Huch… Oben angekommen, werden wir mit einer atemberaubenden 360°-Aussicht belohnt. Und der Craddle Mountain zeigt sich ohne Wolken.
Der Abstieg und der Rückweg sind nicht weniger streng, aber
es tut gut, sich zu bewegen. So hatten wir auf unserer Reise ja auch immer wieder
Wochen, in denen wir uns nicht viel bewegt haben. Und auf dem Rückweg entdecken
wir dann auch wieder Wombats. Eines schläft gemütlich unterhalb des Walking
Tracks. Und da, gleich noch eins... Es ist einfach unglaublich, tagtäglich so viel Wildlife hautnah zu erleben.
In unserem Hotelzimmer angelangt, werfen wir uns auf unser Bett und können danach fast nicht mehr aufstehen. Die Füsse schmerzen schon ein bisschen –
wir haben ja in den 2 Tagen auch 27 Kilometer und ein paar Höhenmeter gemacht.
Wir freuen uns schon auf den Frühling in der Schweiz und planen, wo wir dann überall
zum Wandern hinwollen.
Nach so viel Natur geht's nun aber wieder in eine Stadt: Launceston. Doch als wir mit unseren Rollkoffern aus dem Hotel den schmalen Weg zum Auto gehen, bleibt Marcel abrupt stehen. So wie sein Herz wohl auch für einen kurzen Moment. Scha-la-lange! 😱 Er wäre fast auf sie getreten: ein Prachtsteil von einer Tiger Snake, mindestens 2 Meter lang. Doch der Lärm, den wir mit unseren Koffern verursacht haben, hat sie in die Flucht getrieben. Ufff...
Wow, sooo viel Wildlife und so schnuckelig! :-) bis auf die Schlange, zum Glück hattet ihr die Rollkoffer dabei ;-) Viel Spass noch für die letzten Tage in Tasmanien & Australien bevor es dann nach Mexico geht! Frohe Weihnachten, Kim
AntwortenLöschenAha, doch ou chli winterlichi Temperature gha hihihi.. und jöööhh, die Wombat si jo zuckersüess und eifach zum knuddle.. glg, Nici
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